„Sharing is the new black“
Das Sprichwort “Sharing is the new black.” wird häufig verwendet, um den Trend zu beschreiben, dass viele ihre monatlichen Abos, von zum Beispiel Netflix oder Spotify, mit Freunden teilen, um so Kosten zu sparen.
Einen ähnlichen Trend sieht man auch schon seit Längerem in der Data Governance. Die Schwerpunktbereiche der Data Governance liegen in der Verbesserung von Verfügbarkeit, Usability, Konsistenz, Integrität und dem Schutz von Daten. “Die Datenverwaltung umfasst die Personen, Prozesse und Informationstechnologien, die erforderlich sind, um einen konsistenten und ordnungsgemäßen Umgang mit den Daten einer Organisation im gesamten Unternehmen zu erstellen.” (quelle). Es ist also im Sinne der Organisation, interne Daten und Datenquellen wiederzuverwenden. Die Gründe liegen auf der Hand:
Rolle des API Managements in guter Data Governance
Die meisten großen Unternehmen haben, aus dem einfachen Grund heraus, dass sie historisch so gewachsen sind, in verschiedenen Abteilungen und Unternehmenseinheiten auch unterschiedliche IT Systeme. Ein einfaches Beispiel ist hier das CRM-System. Ob die Abteilungen sich einfach unterschiedliche Systeme angeschafft haben oder ob durch ein Merger ein anderes System der aufgekauften Firma hinzugekommen ist; Fakt ist, dass Entwicklerteams von Applikationen wie zum Beispiel ein Kundenportal, das auf alle unternehmensinternen Kundendaten zugreifen muss auch auf die APIs der verschiedenen Systeme zugreifen müssen.
Wir haben also mehrere Systeme, die gleiche Datentypen über ihre API anbieten. Hier Transparenz zu schaffen ist die Aufgabe eines Daten-Katalogs oder einer API-Library. Letzteres wird durch ein gutes API Management ermöglicht. Wenn APIs in einem zentralen API Management registriert sind, schafft dass die nötige Übersicht für Entwickler, die richtige API oder APIs zu finden. Je nach Fortschritt der API-Strategie werden hier System-APIs oder auch Domain-APIs gefunden, diese würden, um beim Beispiel Kundendaten zu bleiben, über eine API die Kundendaten mehrerer Systeme über nur einen Endpunkt zur Verwaltung anbieten.
Übersicht schaffen bei mehreren API-Management Systemen
Falls Sie auch meine anderen Artikel gelesen haben, oder sich auch gerade mit dem Thema beschäftigen, wissen Sie, dass es gut möglich ist, das Firmen mehr als nur ein API Management System verwenden. Die Frage ergibt sich also: Wie schaffe ich trotzdem eine zentrale Übersicht über alle APIs? Es gibt mehrere Möglichkeiten das zu erreichen.
1. APIs müssen alle zusätzlich im zentralen API Management registriert sein.
2. Es wird ein unabhängiges Tool verwendet, um APIs zu katalogisieren.
In Option 1 werden trotz Verwendung von weiteren API Management Systemen die APIs zusätzlich im zentralisierten, oder auch “common”, API Management registriert. Dies erhält die Zentralität der Steuerung von und Kontrolle über die APIs. Jedoch erhöht es auch die Latenz der Aufrufe minimal. In Fällen wie IoT Lösungen kann dies hinderlich sein.
Das “Common API Management” würde hier die Funktion der API-Library übernehmen können.
Abbildung 1: 2 API Management Systeme in Serie geschalten
Option 2 wäre die Verwendung eins anderen Systems, welche als API-Library fungiert. Mit einer einfachen Integrationslösung können die Daten der vorhandenen APIs aus dem API Management System, das meist auch per API, entnommen und in einem Tool der Wahl hinterlegt werden. APIs bieten in vielen Fällen Daten und Daten-Operationen an. Ein Daten-Katalog würde sich demnach gut für solche Zwecke anbieten.
Abbildung 2: API-Katalog für 2 API Management
Fazit
Es ist essenziell für Firmen einen Überblick über Daten und Datenquellen zu haben. Nur durch Transparenz kann der Wert der gesammelten Daten erst richtig zur Geltung kommen und sogar neue Geschäftsbereiche ermöglichen und die Firma vor Risiken schützen. API Management schafft einen Überblick über die vorhandenen APIs und macht es leichter API-Strategien zur Zentralisierung/Konsolidierung von Datenquellen zu etablieren. Auch wenn mehrere API Management Systeme verwendet werden, ist es wichtig, intern einen Katalog aufzubauen, der für die nötige Transparenz sorgt. Ob das das API Management selbst ist oder ob ein anderes Tool dafür verwendet wird ist hierbei nur Mittel zum Zweck.